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Fraktion DIE LINKE. im Rat der Stadt Köln

Durch Haushaltsauflagen: Obdachlosenprojekt gefährdet?

Jörg Detjen
Porträt Jörg Detjen

Im Herbst letzten Jahres wurde endlich auch in Köln ein „Housing First“-Projekt für
Obdachlose parteiübergreifend beschlossen. Damit zöge Köln mit vielen anderen
europäischen Metropolen wie Amsterdam, Kopenhagen oder Wien gleich. Auch in
Düsseldorf gibt es mehrere Wohnungen dafür.
Auf der letzten Sitzung des Sozialausschusses hat der Sozialdezernent Dr. Rau dieses
Projekt nun hinterfragt. Auch wenn er das Projekt unterstützt, würden die Auflagen der
Kämmerin das faktisch verlangen. Diese hatte eine Bewirtschaftung mit Einsparungen
angeordnet, um keine Gelder mehr für beschlossene, doch noch nicht begonnene Projekte
auszuzahlen.
Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Kölner Rat Jörg Detjen:
„Housing First gibt den Menschen erst eine Wohnung und bietet ihnen danach Hilfen an.
Die Teilnahme ist freiwillig. Die Menschen werden nicht gegängelt, sondern behalten ihre
Selbstbestimmung und Würde. Dass brauchen sie, um zur Ruhe zu kommen und ihre
Probleme anzugehen. Deswegen ist dieses Konzept viel erfolgreicher darin, die Menschen
von der Straße zu holen, als das hier praktizierte Stufenkonzept. Laut einer EU-Studie
halten 80-97 % der Teilnehmer nach einem Jahr ihre Wohnungen.“
Jörg Detjen hält es für grundfalsch, die Gelder für das Projekt jetzt zu streichen:
„Grüne und CDU sollten das Projekt Housing First gerade jetzt in dieser schweren Zeit für
die Obdachlosen unterstützen und ihrem Sozialdezernenten den Rücken stärken. Doch
von Schwarz-Grün ist nur betretenes Schweigen zu registrieren. Die 200.000 Euro für das
Projekt müssen jetzt ausgezahlt werden!
Der Träger Vringstreff hat im Januar zunächst eine Wohnung gekauft, um Housing First zu
beginnen. Wenn das Geld nicht kommt, wird es bei dieser Wohnung bleiben. Dabei spricht
sich ein neuer Ansatz in der Szene schnell rum. Das Projekt hat bei Obdachlosen
Hoffnung geschürt, dass es nun endlich bergauf gehen könnte. Diese Hoffnung wird nun
bitter enttäuscht, denn es bleibt ihnen nur das Stufenmodell, in dem sie sich lange
bewähren müssen, und am Ende doch oft scheitern.“

Jörg Detjen abschließend:
„Dieser Sparvorschlag ist nicht durchdacht: Housing First stärkt nicht nur die bestehende
Struktur, sondern überwindet sie langfristig. Wesentlich mehr Obdachlose wachsen mit
Housing First nach und nach aus dem Hilfesystem heraus. Mit diesem selbstbestimmten
Hilfsprojekt geben wir Obdachlosen nicht nur ihre Würde zurück. Langfristig wird auch der
Haushalt entlastet.“


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