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Fraktion DIE LINKE. im Rat der Stadt Köln

DIE LINKE zur Schulentwicklungsplanung heute im Schulausschuss - Inakzeptabel: Die große Kölner Gesamtschullücke soll es bis mindestens 2029/30 geben!

Heiner Kockerbeck
Porträt Heiner Kockerbeck

In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Schule und Weiterbildung wird die "Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung Köln 2020" beschlossen. Die Planer der Stadtverwaltung sehen bis zum Jahr 2030 einen Bedarf von 54 neuen Schulen bzw. Schulgebäuden. Durch das Zurück zum 9-jährigen Gymnasium (G 9) entsteht neuer Bedarf. Deshalb hatte die Stadt Anfang des letzten Jahres ein Ausbauprogramm für Gymnasien aufgelegt. Bei den Gesamtschulen plant die Stadt dagegen erst für das Jahr 2029/30 die Deckung aller Wünsche bei Eltern und Kinder nach Gesamtschulen.

Die Fraktion DIE LINKE lehnt die Rahmenplanung in dieser Form ab und hat deswegen einen Änderungsantrag eingebracht. Er sieht vor, bis 2025 so viele Gesamtschulplätze zu schaffen, dass der von den Planern prognostizierte Bedarf gedeckt werden kann.

Heiner Kockerbeck, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, meint dazu:
„Schon 2007 fanden 900 Kinder an Kölner Gesamtschulen keinen Platz. Verschiedene Ratskoalitionen haben das hingenommen. Jetzt darf es kein 'Weiter so' mehr geben! Die 10-Jahres-Frist für den Ausbau der Gesamtschulen stellt eine Ohrfeige für Eltern und Kinder mit dem Wunsch nach dieser Schulform dar."

Im Schuljahr 2020/21 sind 951 Schülerinnen an Kölner Gesamtschulen abgelehnt worden. In Anbetracht der seit zehn Jahren "rasant" steigenden Nachfrage (so die Verwaltung, S. 27) wird sich diese Zahl möglicherweise noch erhöhen. Diese Möglichkeit wird im vorliegenden Planungspapier ausdrücklich eingeräumt (S. 28). Denn bereits 2020 wurde mit 3.219 Anmeldungen an Gesamtschulen die für 2029/30 prognostizierte Zahl von 3.240 Anmeldungen nahezu erreicht. Eine weitere Verschiebung des Anteils der Eltern und Kinder, die Gesamtschulen wählen, würde die vorliegenden Planungen zunichte machen.

Heiner Kockerbeck weiter:
„Alle Fachleute wissen: Je mehr Gesamtschulen eröffnet werden, je mehr werden Eltern und Kinder auf sie aufmerksam. Deshalb wächst der Bedarf ständig. Die aktuellen Prognosezahlen der Stadt sind sehr niedrig angesetzt. Es kann gut sein, dass sie schon bald nach oben korrigiert werden müssen. Köln braucht dann mehr Plätze als bisher geplant und sie müssen schneller zur Verfügung stehen.“

Hinzu kommt: NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer hatte vor zwei Jahren im Zuge der Neuausrichtung der Inklusion eine Verkleinerung der Klassen an inklusiven Schulen von 27 auf durchschnittlich 25 Schüler*innen angekündigt. Die Stadt Köln hatte sich frühzeitig von diesem Ziel distanziert. Sie verwies auf einen daraus folgenden Mehrbedarf von 150 Schulplätzen an Gesamtschulen, die grundsätzlich inklusiv arbeiten. Das Land hat es daraufhin Kommunen, die einen Mangel an Schulplätzen haben, ermöglicht bei größeren Klassen zu bleiben.

Die "Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung Köln 2020" geht stillschweigend bis 2030 von einer durchschnittlichen Klassengröße von 27 Schüler*innen an allen inklusiv arbeitenden Schulen aus.

Heiner Kockerbeck dazu:
"Die schwarz-grüne Ratsmehrheit und die OB verweigern mit dieser Planung bis zum Jahr 2030 kleinere Klassen an allen Schulen der Inklusion. Dabei ist es das Versäumnis der Stadt selbst, dass sie nicht genügend Schulen gebaut hat. Mit der bestehenden Planung wird der 'Schulbaunotstand" bis 2030 fortgeschrieben. Er wird zum Dauerzustand. Bildungspolitische Fortschritte durch kleinere Gruppen mit einem besseren Personalschlüssel werden verhindert."

Die momentane Klassenfrequenz von 27 ist eine Durchschnittszahl. Gesamtschulen und andere inklusive Schulen bilden weiterhin Regelklassen mit 30 Schüler*innen. Ihre Inklusionsklassen können sie dadurch auf 25 Kinder verkleinern, was aufgrund des pädagogischen Bedarfs dringend nötig ist.


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